Die immerschöne Heike

Der Blick vom Empire State Building in 2005

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Kapitel 7

In diesem Buch müssen unbedingt auch ein paar sehr nette Menschen erwähnt werden, die wir in New York kennen gelernt haben.

Ein ganz besonderes Exemplar, einer sehr hübschen deutschen New Yorkerin – oder „fast“ deutschen New Yorkerin, tatsächlich ist sie nämlich aus Bayern 😉 , hatten wir bei unserem ersten Besuch in der Stadt, die niemals schläft im Jahr 2005 kennen gelernt.

Schon bei der allerersten Begegnung, sie zeigte uns damals NYC als Fremdenführerin, manifestierte sich in uns das Gefühl, dass wir auch etwas von diesen Glücklichmachern haben wollten, die man hier eben doch möglicherweise schon früh morgens in den Kaffee oder Tee bekam.

Heike war und ist ein so bezaubernder Mensch, dass unsere tollen New Yorker Erfahrungen bei unserem damaligen Kurztrip, durch sie, mit ihrer amerikanisch guten Laune und den deutsch-bayrischen Zutaten, noch weiter verstärkt wurden.

Unsere Tochter, Anjella, die zu dieser Zeit erst 5 Jahre alt und richtig niedlich war, hat sich dann auch gleich so unsterblich in sie verliebt, dass sie Heike nach unserer Rückkehr nach Deutschland noch monatelang schmerzhaft vermisste. Ohne jede Übertreibung, Anjella heulte sofort los, wenn wir auch nur den Namen Heike erwähnten. Natürlich ist Anjella heute immer noch sehr niedlich. So niedlich, wie ein ein pubertierender 15 jähriger Teenager eben sein kann?! Kein weiterer Kommentar jetzt hierzu…

Mit Heike auf der Brooklyn Bridge
Mit Heike auf der Brooklyn Bridge in 2005

Jedenfalls ist Heike das genaue Gegenteil unserer „typisch deutschen“ Nachbarn in Karlsruhe, einfach immer positiv, schlagfertig und aufgeschlossen, d.h nicht griesgrämig, wortkarg und unfreundlich. Ja, ich hoffe, dass das unsere Ex-Nachbarn irgendwann lesen und darüber nachdenken, ob es der Sinn des Lebens sein kann, sich mit uns jahrelang über eine Lorbeerhecke zu streiten, die möglicherweise 10 cm zu hoch war.

Glücklicherweise waren diese Lorbeerhecken-Nachbarn jetzt mehr als 6.000 km von uns entfernt und wir, ja wir, schlenderten gerade gemütlich mit der ganzen Familie am Hudson entlang. Gut, Rafael hatte Hunger und Durst, Quentin musste auf die Toilette und Anjella meinte, dass Spazierengehen die Ausgeburt von öder Langeweile und kompletter Sinnlosigkeit wäre. – Also alles vollkommen normal und im total grünen Bereich für eine Familie mit drei Kindern.

Trotzdem oder gerade deswegen hatten Kris und ich viel Spaß beim Beobachten der vielen unterschiedlichen Menschen und Dinge, die die Stadt New York wie am laufenden Band präsentiert. Irgendwann kamen wir dann auch auf Heike zu sprechen und darauf, wie sie es vor vielen Jahren geschafft hatte, hierher zu kommen und sich einen Platz in New York City zu erobern.
Seit unserer letzten Begegnung, vor einigen Jahren, hatten wir nie ganz den Kontakt zu Ihr verloren und uns immer mal wieder gegenseitig per Email die neuesten Entwicklungen mitgeteilt. Ich schrieb ihr auch immer wieder, dass ich unglaublich gerne nach New York ziehen würde und die ganze Familie, dann auch jeden Tag, so gute Laune, wie sie haben möchte… Ja und jetzt hatten wir es geschafft. Noch nicht das mit der guten Laune, aber wir waren jetzt in New York City – und das war schon mal ein ziemlich guter Anfang!

Der Broadway in 2005
Der Broadway im Jahr 2005

Tja und während wir gerade über Heike sprachen, hatte ich aus irgendeinem Grund urplötzlich das Gefühl, dass ich diese Frau, die uns da mit einem Fahrrad entgegenfuhr, doch von irgendwoher kannte.

Eigentlich vollkommen unmöglich, aber trotzdem ist es genau so passiert… es war tatsächlich die immer perfekt gestylte Heike, die mit ihrem Partner Mahmoud, einem ebenfalls sehr netten iranischer Mathematik-Professor, des Weges geradelt kam und offensichtlich, genau so wie wir, das schöne Wetter geniessen wollte.

Die Wiedersehensfreude war entsprechend riesig. So winzig klein ist diese Welt!

Da leben doch „nur“ rund 8 Millionen Menschen in und um New York – und rein statistisch ist es definitiv nicht sehr wahrscheinlich, dass man sich hier „zufällig“ über den Weg läuft, aber es passiert tatsächlich immer wieder.

Freudig erregt unterhielten wir uns eine Weile, erzählten, wie wir es jetzt hierher geschafft hatten und verabredeten uns dann zum Frühstück in einem der vielen tollen New Yorker Lokale.

Dort trafen wir uns gleich am nächsten Morgen. Natürlich gab es viel zu berichten. Es war ja, wie schon erwähnt, einige Jahre her, dass wir uns das letzte Mal gesehen hatten.

Heike und Mahmoud
Heike und Mahmoud

Ach, wie schön doch alles anfing – in New York City, DER Stadt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten!

Heike lud uns dann auch gleich noch zu einer Party bei sich zu Hause ein, was wir sofort mit großer Begeisterung annahmen. Kaum angekommen und schon die erste Party-Einladung. Besser geht es kaum! Wir fühlten uns auf einmal fast wie waschechte New Yorker.

Hätten wir die Einladung nicht angenommen, wäre vielleicht alles ganz anders gekommen… zumindest wenn man glaubt, dass ein Schmetterling in China, einen Wirbelsturm in Europa auslösen kann. Das ist übrigens ein beliebtes Beispiel für die sogenannte Chaos-Theorie und da ich auch mal Physik studiert habe, stehe ich solch verwegenen Theorien manchmal ganz schön offen gegenüber. 😉

PS: Natürlich haben wir noch mehr sehr nette Menschen kennen gelernt, von denen ich noch einige im weiteren Verlauf des Buches erwähnen werde. Das schreibe ich hier auch nur für diejenigen, die jetzt vielleicht enttäuscht sind, dass sie nicht die oder der Allererste sind…

PSPS: Dieses Kapitel war ja schon wieder so positiv, wie mir gerade auffällt, aber das korrigiere ich locker mit dem nächsten Kapitel… 😉

Ende von Kapitel 7


Die Schule – It’s good to be different! - Kapitel 6- Kapitelübersicht -Hurricane Sandy - Kapitel 8


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6 Kommentar

  1. Wir, die Eltern von Heike, wir leben in Diessen am Ammersee, haben uns sehr gefreut
    Über Ihren Artikel in Ihrem Buch.
    Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.

  2. Liebe Heike, Hildegard und Günther –
    durch Zufall komme ich auf diese Seite –
    Heike – wir waren jahrelang in München Nachbarn – du und deine Schwester sind mit unserem Thomas aufgewachsen
    erinnerst du dich evtl. an unseren gemeinsamen Urlaub in Italien ? Von Mücken zerstochen ?
    Wäre schön, von dir etwas zu hören – alles Liebe – Inge Müller

  3. Hallo Wolfgang – vielen Dank für die Weiterleitung. Vielleicht hat Heike die Info noch nicht gelesen ? Habe bisher noch nichts von ihr gehört – haben Sie eine Mail-Adresse von ihr ? Danke und LG – Ingeborg

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